NZZ: Was sind taktische Atomwaffen?

Die NZZ analysiert am Wochenende die erneuten nuklearen Drohgebärden aus Moskau. Was sind überhaupt taktische Atomwaffen und wie sehen mögliche Szenarien aus? Drei Einsatzmöglichkeiten werden skizziert: Warnschuss auf ein unbewohntes Gebiet, z.B. über dem Schwarzen Meer; Einsatz an der Front, wobei dies militärstrategisch wenig brächte, da es keine lokal stark konzentrierten ukrainischen Truppenansammlungen gibt und die Front nahe an von Moskau als russisch proklamierten Gebieten liegt; Einsatz außerhalb des Kriegsgebiets an einem bewohnten Ort, wobei dies Russland stark isolieren würde.

Augen auf und durch

Auch wenn das Entsetzen über Russlands Aggression gegen die Ukraine zunächst groß war, mehren sich nun die Stimmen, man solle Putin eine gesichtswahrende Ausstiegsmöglichkeit geben, da die Ukraine den Krieg ohnehin nicht gewinnen könne und die Sanktionen gegen Russland mehr Schaden als Nutzen brächten. Jedoch sind die Kosten des Nichtstuns deutlich größer und wenn der Westen den autokratischen Aggressor gewähren lässt, vermittelt er ein Signal der Schwäche an andere völkerrechtsbrechende Diktaturen. Lesen Sie, warum eine entschlossene und ausdauernde Unterstützung der Ukraine die einzige Option ist, das Putin-Regime zu Fall zu bringen und noch höhere Kosten zu verhindern.

Maximilian Luz Reinhardt

Russlands Ressourcenproblem: Die Revolution frisst ihre Kinder

Russlands Außenhandel war von Rohstoffexporten dominiert. Die Erlöse dieser Geschäfte flossen hauptsächlich in die Hände der Oligarchen und der Günstlinge des Kremls. Nun könnte der sogenannte Ressourcenfluch aber zum Kollaps des wirtschaftlichen Systems führen – und damit auch zum Ende der Kreml-Elite. Das bislang von Geld und Vetternwirtschaft zusammengehaltene politische Banditensystem Russlands zeigt zunehmend Risse.

Oberleutnant Julia Mykytenko: „Jetzt weigert man sich nicht mehr, unter meinem Kommando zu stehen, nur weil ich eine Frau bin“

Julia Mykytenko trat 2016 zusammen mit ihrem Ehemann in den Dienst der ukrainischen Streitkräfte ein. Von einer „Frauen“-Arbeit im Stab gelang es ihr, auf die Nationale Petro-Sahajdatschnyj-Akademie des Heeres zu gehen und als Kampfoffizierin an die Front zurückzukehren. Nach dem Tod ihres Mannes im Februar 2018 arbeitete sie am Kiewer Militärlyzeum. Im Sonderprojekt „Die Unbeugsamen“ spricht Mykytenko darüber, wie sich die ukrainische Armee veränderte und wie wichtig es ist, an seinem eigenen Platz zu sein.

Zeitenwende in der Sicherheitsarchitektur Europas?

Der Krieg in der Ukraine fordert Politik und Gesellschaft auf, die nationale, europäische und die transatlantische Außen- und Sicherheitspolitik neu zu überdenken und zu bauen. Wie kann die Zeitenwende in der Sicherheitsarchitektur Europas konkret aussehen? Muss sich der Westen neu erfinden? Über diese und weitere Fragen diskutiert die Friedrich-Naumann-Stiftung morgen zusammen mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Matthias Hartwig in der Veranstaltung „Zeitenwende in der Sicherheitsarchitektur Europas?“.

Bildung gegen den Krieg

Jewhenija Tatarowa, die Direktorin des Kiewer Büros der Weiterbildungsschule für Englischlehrer, wurde zu Beginn des Krieges zum zweiten Mal zur Vertriebenen. Um unseren Sieg näher zu bringen, hielt sie ein mehrstündiges Seminar mit Englischlehrern ab, das 4.000 US-Dollar einbrachte. Die gesammelten Spenden übergab sie an die Serhij Prytula Stiftung für das ukrainische Militär. Im Projekt „Die Unbeugsamen“ erzählt Jewhenija Tatarowa darüber, wie man während des Krieges neue Bedeutungen findet und wie die englische Sprache der Armee hilft.

Stephan Bierling

"Die Sicherheitspolitik der EU ist ein einziges Defizit"

Der Krieg in der Ukraine hat empfindliche Defizite in der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik aufgedeckt. Doch das westliche Bündnis will sich zu einem stärkeren sicherheitspolitischen Akteur entwickeln. Welche Hindernisse müssen die EU und ihre Mitgliedsstaaten auf institutioneller und struktureller Ebene überwinden, um diese Defizite zu beheben? Eine kurze Einschätzung über diese Frage gibt Prof. Dr. Stephan Bierling.

„Der Krieg ist ein weiterer Fall, der gewonnen werden muss“

Inga Kordynowska ist Inhaberin einer Anwaltskanzlei, die trotz der drohenden Besetzung von Odessa zu Beginn des Krieges in der Stadt blieb und das humanitäre Freiwilligenzentrum von Odessa sowie zwei weitere Projekte zur Unterstützung von Vertriebenen, insbesondere Müttern gründete. Im Sonderprojekt „Die Unbeugsamen“ erzählt sie, wie ihr die Rechtspraxis während des Krieges half und warum humanitäre Hilfe nicht ihr Hauptziel ist, um Kriegsopfern zu helfen.

Anna-Lena Truempelmann

Ein halbes Jahr Krieg in der Ukraine

Seit dem Morgen des 24. Februar 2022 ist die Welt nicht mehr dieselbe: Der Überfall Russlands auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende. Seit nunmehr sechs Monaten dauert der Krieg schon an. Millionen Menschen sind geflüchtet, mehr als Zehntausende haben ihr Leben verloren und viele weitere wurden durch den Krieg verwundet und traumatisiert.

Anna Kravtšenko

Unabhängig, unbeugsam, unter russischem Feuer: Wie die Ukraine ihren Unabhängigkeitstag begeht

Die russische Invasion in die Ukraine dauert am heutigen Unabhängigkeitstag sechs Monate an. Russland hatte gehofft, Kyjiw innerhalb von drei Tagen einzunehmen und eine Militärparade am 9. Mai, dem Tag des Sieges, in Kyjiw durchzuführen. 180 Tage später ist die ukrainische Hauptstadt weiterhin frei. Über die Eindrücke und Sicherheitslage in Kyjiw berichtet Anna Kravtšenko, Projektleiterin in der Ukraine und Belarus.

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