Ukrainekrieg: Auswirkungen auf die Inflation

Die Inflationsraten in Deutschland sind zuletzt deutlich gestiegen. Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine erhöhen den Inflationsdruck kurzfristig. Mittel- und langfristig ist die Analyse dagegen nicht ganz so eindeutig.

Die gerade in Deutschland tief verankerte Sorge vor den negativen Folgen hoher Inflationsraten hat in den letzten Monaten neue Nahrung erhalten. Die Inflationsraten sind zuletzt deutlich gestiegen. Die Auswirkungen des Kriegs erhöhen den Inflationsdruck mindestens kurzfristig. Mittel- und langfristig ist die Analyse dagegen nicht ganz so eindeutig und zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar abschätzbar.

Kurzfristig: Energiepreisanstieg
Die Energiepreise steigen seit Kriegsbeginn deutlich, auch wenn sie mittlerweile wieder unter die bisherigen Höchststände gefallen sind. So liegt der Rohölpreis aktuell knapp über 100 Dollar pro Barrel und damit deutlich unter den kurzfristigen Höchstständen von über 120 Dollar. Vor einem Jahr pendelte der Preis jedoch um die 60 Dollar pro Barrel. Auch an den Tankstellen haben sich die Preise spürbar erhöht, Gas ist ebenfalls deutlich teurer geworden. Lieferengpässe und die Unsicherheit, wie es mit den bisherigen Lieferbeziehungen weitergeht, sorgen für einen deutlichen Energiepreisanstieg und erhöhen somit die Gefahr, dass sich die Inflation verstetigt.

Mittelfristig: Konjunkturentwicklung
Andererseits belasten die Unsicherheit, Sanktionen und steigende Energiepreise die Konjunktur. Nach zwei schweren Corona-Jahren treffen die wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs mitten in die anlaufende Erholung und zeichnen sich immer deutlicher ab: So werden die ersten Konjunkturprognosen für 2022 nach unten korrigiert, beispielsweise durch das IfW Kiel von 4 Prozent BIP-Wachstum auf 2,1 Prozent. Ein schwächeres Wachstum oder gar ein erneuter Wirtschaftseinbruch würden den Inflationsdruck abschwächen.

Mittel- und langfristig: Handlungsspielraum EZB
Die anschließende Frage ist dann jedoch, wie sehr ein erneuter Konjunktureinbruch den Handlungsspielraum der EZB einschränken würde, die Inflation effektiv zu bekämpfen. Schon in den letzten Monaten war die EZB trotz hoher Inflationsraten zurückhaltender als beispielsweise die amerikanische Fed, die gerade sogar ihren Leitzins leicht angehoben hat – die erste Erhöhung seit 2018.

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